Horst Niewrzol, Frankreich Tour 1983, 2. Bergzeitfahren

kaum zu glauben aber war,- auch das war vor 34 ig Jahr

7 Uhr aufstehen 8 Uhr Frühstück, Koffer packen allles in die Autos verladen 9 Uhr Start. Es ist so wie schon die ganze Woche keine Wolke pralle Sonne, und immer um 30°. Zwischen den weißen Felsen 10° mehr, und auf den Gipfeln liegt Schnee. Einige sind schon angeschlagen ( Sitzbeschwerden,Muskelkater usw.) aber mir geht es gut.

 

Wieder die jungen Wilden die volle Pulle in den Berg gehen da ich eher der Diesel bin muß ich erst warm werden. Gut das er nicht so steil ist der der nächste Berg, so laß ich ich das große Blatt stehen. 53×22 bis oben als ich an meinem Vereinskollegen Friedel vorbei fahre, schüttelt er nur den Kopf und noch andere werden wieder zurückgeholt. So hole ich mir den sechsten Platz, was wieder Punkte für die Ges. Wertung bringt. Das Feld sammelt sich wieder, und es wird im Verband weitergefahren. Der nächste Berg nennt sich Sattel kürzer aber knackiger so geht es weiter rauf und runter 220 km.

ein Video der Tour unter: horst niewrzol TOUR de France 1983

 

Die erste Woche ist um, und rund 1100 km geschafft nun warten die Alpen auf uns, daß heißt lange Pässe für viele nichts neues, aber für uns Flachland-Tiroler eine neue Welt. Zur Stärkung werde ich heute Abend mit Frank aus Berlin noch einige Bierchen kippen für alle anderen undenkbar. Heute wird es Ernst 2x Bergwertung 12 km am Col d Vars,( 2111m) hier werde ich 10. dann der Col d Izoard (2361m), mit durchschnittlich 12% Steigung die Experten sagen der schwerste Brocken. So lange Steigungen muß man ander angehen, und ich fahre mit 42×22 in den Berg, nach einigen km 42×24 nach 10 km 42×26 und es geht gut, den viele brechen ein, und ich mache Plätze gut.

 

Einige fahren kreuz und quer über die Straße andere schieben. Dann bin ich bei Emil kleine Bergziege wir fahren einige Zeit zusammen, aber dann will ich in abhängen. Ein Gang dicker raus aus dem Sattel und einige Zeit Wiegetritt das hat gesessen Emil ist weg. die Strasse nur noch 3m breit ein Auto kommt von oben, das andere von unten, halten an und quatschen. ich kann nicht vorbei und ehe ich aus meinen Pedalkörpchen bin lieg ich auf der Schnauze. Bis ich aus den Körpchen bin, und die Kette aufgelegt habe, ist Emil 250m weg bei 12%-14% sehr viel. Aber schnell finde ich meinen Tritt und schiebe mich in seinen Windschatten. Auf der Straße die Namen der Provis gemalt ( die kommen morgen hier hoch) Dann eine flache Passage schnell die Scheibe drauf und einen Sprint hingelegt schon bin ich wieder allein. Nur noch 2 km zum Gipfel, aber ich kann nur ahnen wo ich liege. Es geht wieder 12% hoch, und in einer Kehre sehe ich zurück Emil ist 300m hinter mir. Einige Zuschauer sind schon hier und Campen der erste Ablaus das motiviert ich Kurbel nun 42×26 mehr ist nicht da nur noch die Speichen. Dann die letzte Kehre und ich werde von den Wartenden angefeuert alles staunt ich bin auf dem 8. Platz angekommen nach 15 Km Wertung ich habe 1 Std. 4 Min. gebraucht, der beste 48 Min. Abfahrt 28 km lang auch nicht einfach Arme Hände schmerzen vom vielen Bremsen. Die Favoriten, Bergziegen aus Hessen der Pfalz und Schwaben werden Morgen zuschlagen wir Flachländer sind froh wenn wir hochkommen. Ich habe immer gedacht nur Kamele saufen Eimerweise, aber es ist hier normal 8-1o Liter zu trinken.

10. Etappe 14. Juli Nationalfeiertag in Frankreich, es ist wie Karneval überall wird getanzt gefeiert bis in die Nacht. Der freie Tag hat gut getan aber nun kommt die Königs-Etappe. Unter anderem mit dem Col de Galibier 2645 m, und dem Col de Iseran 2770 m bei ca. 220 km. Die Nacht war kurz, und der Start um 7.00 Uhr aber schon 25° ab sofort ansteigend und das 50 km lang von weitem sieht man wo es hin geht ganz oben leuchtet der Schnee. Da schaust du hoch und denkst da kommt man nur mit dem Helikopter hoch. Es wird geschlossen gefahren bis 15 km vor dem Gipfel dann Startschuß und Feuer frei. Die Bergziegen erhöhen das Tempo, und sind schnell außer Sicht ich bin schon am Limit und kann nicht einen km schneller fahren noch 15 km  bei Steigungen 10-15 % also mindestens noch 1Std. 20 Min. jeder kämpft für sich nur nach oben kommen. Der Schweiß sprüht aus den Poren brennt in den Augen die Hände pitsch nass der Lenker rutschig selbst in den Schuhen steht der Schweiß. Ich kann nicht mehr sprechen wenn ich jemanden überhole auf 2000 m ist die Luft ziemlich dünn der Hals schmerzt meine Stimme ist weg. Dann das erste flache Stück nach 50 km Parkplatz ich sehe unsere Autos bekomme eine Decke warme Getränke und zu Essen. Es dauert noch eine halbe Stunde bis alle oben sind ich auf dem 9.Platz. Dann folgt die Abfahrt ca. 40 km und noch 200 km.  Fortsetzung folgt: 2.Teil Königsetappe

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